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Gespräch zwischen Fritz Poppenberg und Wolf-Ekkehard Lönnig

W.-E.L. (2004): Text und Ergänzungen zu Fritz Poppenbergs “Gespräch mit dem Genetiker Wolf-Ekkehard Lönnig” (Nachspann zum Film DER FALL DES AFFENMENSCHEN; DVD: November 2004)



Vorbemerkungen

Am Dienstag Nachmittag, dem 15. Juni 2004, hat der Filmregisseur Fritz Poppenberg mit mir am Rande seines aufschlussreichen Filmprojekts DER FALL DES AFFENMENSCHEN ein Gespräch aufgezeichnet, dessen Text ich mit einigen Ergänzungen im Folgenden gerne wiedergeben möchte. Zu diesem Interview sei zunächst erwähnt, dass es dazu keinerlei Absprache oder Vorbereitung gegeben hat (zumindest keinerlei Vorbereitung von meiner Seite). Es handelt sich also tatsächlich für mich um ein “Stehgreif-Interview”.

Ein solches Interview hat nun seine Vor- und Nachteile. Der große Vorteil ist: Da nichts abgesprochen ist, erfolgen die Antworten, Ideen und Argumente zu den Fragen spontan, und solche Interviews sind in der Regel auch recht informativ und lebendig. Ein Nachteil kann jedoch sein, dass einige Fragen vielleicht unbeantwortet und bestimmte Punkte unscharf bleiben oder gar missverständlich sind. Um diesem Mangel, den ich für den vorliegenden Fall empfunden habe, abzuhelfen, gebe ich unten den Gesprächstext mit einigen Ergänzungen und Klärungen wieder. Der daran interessierte Leser findet Hinweise zu bestimmten Textstellen rot numeriert [1], [2], [3]... und die Ergänzungen unter diesen Nummern als Fußnoten am Ende des Gesamttextes. [Bei den Wörtern in eckigen Klammern handelt es sich um zusätzliche Erklärungen im Text selbst.]

Zur Stilistik berücksichtige man bitte wohlwollend, dass es sich ausschließlich um frei formulierte Texte handelt und zu einigen von mir vielleicht zu emphatisch vorgetragenen Punkten, dass der argumentative Inhalt wichtiger ist als die Form.

Nun zum Text:

Einführung

Sprecher: Unter den Wissenschaftlern, die die Darwinsche Theorie kritisieren, befindet sich der Genetiker Wolf-Ekkehard Lönnig. Während der Dreharbeiten zum Film DER FALL DES AFFENMENSCHEN ergab sich folgendes Gespräch zwischen ihm und dem Regisseur Fritz Poppenberg.

Haupttext

Fritz Poppenberg: “...[mich interessieren würde], ob Sie als Biologe schon immer daran geglaubt haben, dass hinter den Dingen eine schöpfende Instanz, ein Gott, ein Designer gestanden hat, oder ob Sie erst im Laufe der Zeit aufgrund von wissenschaftlichen Forschungen, Studien, Ergebnissen usw. dahin gekommen sind, oder ob es noch anders war? Also Ihre Begeisterung als Biologe schon in der Kindheit? Dann die Wahl des Berufsweges und dann eine intensive, langjährige Forschungsarbeit?

Wolf-Ekkehard Lönnig: Ja, also es fing an in jungen Jahren. Sie können sich die Trümmerfelder von Berlin vielleicht noch vorstellen, da hab’ ich als kleiner Junge fleißig Pflanzen gesammelt, kleine Birken und Eichen und die[se] wieder eingepflanzt in der Nähe des Buddelkastens und [ich] war auch begeistert beim Züchten von Aquarienfischen – da ging schon sehr viel meiner Liebe da an der Biologie – was ein Junge so machen kann – hinein.

Später stellte sich die Frage, auch insbesondere in Verbindung mit der Schule, in der nun eine Antwort gegeben wurde auf die Frage: Woher kommen die Lebensformen? Und dazu kann ich auch sagen, dass ich in frühen Jahren eine Broschüre [1] gelesen hatte, die sich kritisch mit dem Darwinismus, oder, wie man’s lieber hört, mit der Synthetischen Evolutionstheorie, auseinandersetzt. Und da hatte mich besonders die naturwissenschaftliche Argumentation angesprochen. Und ich dachte, das müsste man doch ‘mal probieren, im Unterricht, im Schulunterricht, was sagt denn so ein Lehrer zu solchen Einwänden. Und meine Lehrer sagten eigentlich nicht viel dazu, die waren immer etwas überrascht und konnten keine vernünftigen Antworten auf diese Einwände formulieren.

Und das machte mich auch besonders neugierig, so dass ich dann fleißig weiterforschte und mir dann die Literatur besorgte, die in den Bibliotheken vorhanden war. Das war damals [inbesondere] die Amerika-Gedenkbibliothek: Da gab es eine ganze Menge Literatur, die ich finden konnte, und dann hab’ ich fleißig die deutschsprachige Literatur, die zum Thema existierte, gesammelt und studiert und hab’ natürlich dann meine Argumentation im Schulunterricht ausgebaut, indem ich immer wieder interessante Argumente zitiert habe – schon 1959 kam dieses Buch heraus von Robert Nachtwey DER IRRWEG DES DARWINISMUS und andere Schriften [2].

Das hat sich dann ziemlich weit ausgeweitet, das Literaturstudium und von daher hab’ ich also praktisch getestet, sind – ohne mit Religion irgendwas zu argumentieren [3], sondern ich hab’ dann einfach getestet – sind diese naturwissenschaftlichen Einwände, die ich gefunden hatte, die mir selbst sehr überzeugend erschienen, sind die[se] tragfähig? Kann ein Lehrer, ein armer Lehrer damit ‘was anfangen oder nicht? Und die armen Lehrer, die waren manchmal schon etwas genervt von meinen Einwänden [4]. Und ich stellte jedenfalls fest, diese Einwände waren nicht so einfach von der Hand zu weisen. Und das hat mich [dann] veranlasst, auch mich weiter mit diesen Fragen zu beschäftigen.

Fritz Poppenberg: Also, das heißt doch, dass ein Biologieunterricht, also mit solchen kritischen Fragen, eigentlich besonders lebendig werden muss, könnte ich mir vorstellen.

Wolf-Ekkehard Lönnig: Das ist ohne Frage richtig. – Also, angstvoll vermeidet man ja heutzutage, dass man nur keine Argumente gegen die Synthetische Evolutionstheorie im Unterricht auch verwendet. Ich selbst hab’ ja den Biologieunterricht vier Jahre praktiziert, also als Gymnasiallehrer, mit der Studienrefendarzeit fast sechs Jahre.

Und ich hab’ das immer so aufgebaut, dass ich also Argument und Gegenargument vorgetragen habe im Unterricht, und das war für die Schüler immer sehr interessant. Und natürlich habe ich darauf aufmerksam gemacht: Nicht jemand, der mir meine Meinung nachsagt – der mir zum Munde redet, bekommt eine gute Note, sondern derjenige, der Argument und Gegenargument verstanden hatte. Und die persönliche Entscheidung, das war die Entscheidung des Schülers. Und wenn jemand ganz klar sagte, “Ich glaube an die Mutation und die Selektion als allein seligmachende Schöpfungskraft”, er hatte aber die Argumente und Gegenargumente verstanden, dann bekam er eine gute Note. Und wenn jemand sagte “Ich bin ganz Ihrer Meinung, versteh’ aber sonst gar nichts”, dann konnte er bei mir nichts erreichen. Es war jedenfalls ein lebendiger Unterricht, und das [die kritische Betrachtung der Synthetischen Evolutionstheorie] hat das Interesse der Schüler ohne Frage geweckt [5].

Fritz Poppenberg: Und glauben Sie denn, dass Ihre spätere Forschertätigkeit am Max-Planck-Institut sozusagen befruchtet wurde von dieser kritischen Haltung?

Wolf-Ekkehard Lönnig: Also, die..., was mich interessierte natürlich, – was man als Lehrer ja nicht machen kann: man macht ja keine praktische Forschung normalerweise als Lehrer; dafür hat man gar keine Zeit. Also hab’ ich mich umgesehen und fand auch in Bonn dann genau das, was mich interessierte, nämlich ein Mutantensortiment, und dort war dann auch meine Zeit als “Verwalter einer Wissenschaftlichen Assistentenstelle”, hat sich das damals genannt. Und dort habe ich meine Promotionsarbeit [6] geschrieben, und dort ging es um ein Mutantensortiment der Erbse, – der Erbse, mit der schon bekanntlich Gregor Mendel gearbeitet hatte. Und hier interessierte mich auch, [nach Versprechern]..., welche Phänotypen kann man feststellen und wieweit sind diese Punkte, die man dort findet, relevant für den Ursprung der Arten.

Denn die Mutanten, die Mutationen, sollten ja, sollen ja den Ursprung in Zusammenarbeit mit der Selektion, sämtlicher Lebensformen erklären. Und hier zeigten sich doch schon ganz klar recht deutliche Grenzen auf; denn soviele Mutanten auch immer zu beobachten waren: Neue Arten hat noch nie einer bei der Erbse aufgrund von Mutationen beschrieben.

Fritz Poppenberg: Und woher kommt es, – ich meine, es gibt ja Zehntausende von Biologen, die ähnliche Arbeiten machen wie Sie, vielleicht jetzt nicht gerade mit Mutanten, aber auf anderen Bereichen, die alle doch sozusagen an der herrschenden Auffassung, dass die Dinge sich eben materialistisch und über den Zufall entwickelt haben, festhalten. Und wie kommt es, dass Sie die Kraft gehabt haben, Hinweisen nachzugehen und doch – sagen wir ‘mal, also, gegen die herrschende [W.-E.L. gleichzeitig: “gegen den Strom zu schwimmen”] Lehrmeinung zu schwimmen? Also woher haben Sie die Kraft genommen? [7]

Wolf-Ekkehard Lönnig: Also erst ‘mal zu den Biologen. Man muss dabei berücksichtigen, dass heutzutage von der Grundschule an die heutigen Biologen nichts weiter gehört haben als “Evolution ist eine Tatsache”. Da kommt schon in der fünften Klasse meiner Tochter, kam schon der Ramapithecus, wenn ich mich richtig erinnere [8], und andere Geschichten. Das wird vermittelt als Evangelium, an dem nicht zu zweifeln ist. So haben die heutigen Biologen in der Grundschule,...am Gymnasium, im Biologiestudium, alles geht von dieser Voraussetzung, von dieser unbewiesenen Voraussetzung ,als absolut sichere Tatsache aus. Und von daher haben diejenigen, die heute Biologie studieren, in der Regel kaum etwas dagegen gehört. Und wenn sie ‘was gehört haben, dann, sagt man, das sind irgendwelche religiösen Geschichten, die nichts mit den vernünftigen Dingen der Naturwissenschaft zu tun haben, die vergessen wir am besten. Aber ich kenne kaum jemand, der einmal systematisch etwas gehört hätte, – als naturwissenschaftlich-mathematische Argumente gegen die Evolutionstheorie. Und von daher – der Mensch ist von Natur aus unkritisch – übernimmt die Dinge, die er gelernt hat [9].

Und nun muss man auch sehen: ein Student hat nur eine gewisse Zeit zur Verfügung, kann nicht sämtliche Grundfragen wieder von Neuem stellen. Und er versucht jetzt, seine Diplomarbeit, beispielsweise abzuschließen, seine Promotion, – alles fügt sich in diesen Rahmen ein, er hat damit Erfolg. Er wird damit vielleicht am Ende noch – wird er – kann er habilitieren und wird vielleicht Professor damit. Ja, wenn jemand noch nie etwas an wirklich gründlichen naturwissenschaftlichen Argumenten gehört hat, ja, wie soll er jetzt plötzlich von selber darauf kommen, dass vielleicht die Grundlagen gar nicht sicher sind, so sicher, wie es behauptet worden ist [10].

Also es ist mehr, praktisch eine... – man kann es [vielleicht mit folgender Frage vergleichen]: Warum ist jemand katholisch? Die Eltern waren schon katholisch, die Großeltern waren auch schon katholisch, und man sich darüber eigentlich... [keine Gedanken macht]. Man setzt es einfach voraus.

Die Evolutionstheorie lebt davon, dass die grundsätzlichen Aussagen, Evolution als Tatsache, als umfassende Tatsache, für die ganze Entstehung aller Lebensformen, vorausgesetzt wird – als unbezweifelbare Tatsache.

Fritz Poppenberg: Also für Sie waren nun die Hinweise, die gegen diese angebliche Tatsache sprechen, doch unübersehbar [11] [W.-E.L.: Ja, also, ja...]. Denen sind Sie nachgegangen, soweit Sie das konnten in Ihrem Forschungsbereich, im Rahmen Ihrer Forschung und haben dann auch die Dinge anderen – also, veröffentlicht, in Ihrem Rahmen veröffentlicht. Und das ist Ihnen ja sozusagen, sollte Ihnen, wenn es nach einigen Evolutionsbiologen ging, denen das nicht gefiel, zum Verhängnis werden.

Also, was ist da passiert? Sie haben in einem Max-Planck-Institut hier in Köln gearbeitet, geforscht. Und [Sie] haben eigentlich nichts anderes getan oder veröffentlicht als das, was Max Planck, der Namengeber dieses Instituts, auch getan hat.

Wolf-Ekkehard Lönnig: Ja, also Max Planck hat sich zum Thema “Gott und Naturwissenschaft” ja wiederholt sehr deutlich geäußert. Dabei ist festzustellen allerdings ein Unterschied: Max Planck glaubte und war fest überzeugt davon, dass der Ursprung des Universums auf Intelligenz, Geist und Gott zurückzuführen ist, glaubte aber, dass die Materie so determiniert ist, dass die Materie durch eine Evolution auch zum Menschen geführt hat.

Der entscheidende Punkt bei mir hier am Institut war der, dass ich schwerpunktmäßig, also 95% der mehr als tausend Seiten, ausgedruckt, beschäftigten sich mit naturwissenschaftlichen Argumenten gegen die herrschende Evolutionstheorie. Und es ist nun wirklich so, dass jede naturwissenschaftliche Theorie ihre Möglichkeiten und Grenzen hat. Aber bei der Evolution ist es anders. Die Evolutionstheorie ist praktisch sakrosankt. Sie darf nicht mehr kritisiert werden. So sehen es viele Personen heutzutage.

Normalerweise entspricht das nicht den naturwissenschaftlichen Gegebenheiten. Es hat, es haben viele Naturwissenschaftler gesagt, dass das Infragestellen von Dogmen ein ganz wichtiger Punkt ist für den wissenschaftlichen Fortschritt. Und die Evolution ist heute eine Art Dogma geworden. Und für den naturwissenschaftlichen Fortschritt in diesen Fragen ist es notwendig, diese Theorie in Frage zu stellen; und zwar mit naturwissenschaftlich-mathematischen Argumenten. Und genau das habe ich, also [um das habe ich] mich bemüht. Und 95%, ungefähr, dieser mehr als tausend Seiten, ausgedruckt, beschäftigten sich mit solchen Argumenten gegen die herrschende Auffassung, rein naturwissenschaftlich-mathematischen Argumenten, 5%, ungefähr [12], beschäftigten sich auch mit der Geschichte der Biologie, unter anderem, Mendel, der – wo oft die Frage ja gewesen ist: warum hat man Mendel nicht akzeptiert 35 Jahre mindestens? Und heraus stellte sich, es war wieder die Dogmatik des Darwinismus. Mendels Ergebnisse passten nicht zu Darwins Idee der kontinuierlichen [Entwicklung] und...[nach einigen Versprechern] der Vererbung erworbener Eigenschaften.

Es ist übrigens eine ganz erstaunliche Geschichte, dass kaum jemand weiß heutzutage, dass Darwin selbst die Vererbung erworbener Eigenschaften angenommen hat in seiner Theorie und sie mit seiner Selektionstheorie verknüpft hat. Aber all das, was Darwin produziert hatte, seine Pangenesis-Theorie, die die Vererbung erworbener Eigenschaften erklären sollte, das passte nicht zu Mendel. Und Darwin regierte in diesen Jahren, Haeckel mit seinen wortgewaltigen Tiraden, wie manche schon formuliert haben, beherrschte die Szene, und da passte Mendel überhaupt nicht hinein, und Mendel ist praktisch in dieser Zeit an Darwin gescheitert.

Aber auch nach der Wiederentdeckung gab es lebhafte Opposition. 1903 versuchte Nature, das gar nicht mehr zu erwähnen [13]– dass... [es] durften keine Mendelschen Ergebnisse mehr publiziert werden, vorübergehend, im Jahre 1903 fing diese Geschichte an.

Fritz Poppenberg: Also, also das ist übrigens eine Sache gewesen, wenn ich die Bekannten erzähle, die naturwissenschaftlich interessiert sind, dass diese heilige Kuh Nature, ja dass die auch eine schattige Vergangenheit hat, z.B. in diesem Punkt, dass eben die Arbeiten früher Genetiker abgelehnt wurden, zur Veröffentlichung nicht zugelassen wurden: das gibt also quasi immer einen Schock, ja das ist wirklich ganz interessant!

Aber jetzt eine Frage: Gibt es von naturwissenschaftlichen Gegnern Ihrer Auffassung aus dem Bereich der Evolutionsbiologie Argumente, die..., mit denen Sie sich ernsthaft beschäftigen mussten oder gab es mehr Stimmungmache?

Wolf-Ekkehard Lönnig: Also, was jetzt zum Beispiel diese Internetseite betrifft – das hatten Sie ja angesprochen: Es kam von den Protagonisten dieser Kampagne gegen meine Homepage nicht ein einziges naturwissenschaftliches Argument. Und das ist ja geradezu typisch [da-]für – Sie können das nachlesen auf meiner Homepage, auf meiner privaten Homepage jetzt, in allen Einzelheiten: alle Argumente hab’ ich aufgeführt, sowohl von Herrn Kutschera als auch von Herrn Hölldobler: Es kamen keine naturwissenschaftlichen Argumente. Und es ist wohl..., es wird einmal in die Geschichte der Naturwissenschaft als ein erstaunliches Kapitel wohl eingehen, dass argumentationslos, dass diese Hunderte von Seiten naturwissenschaftlicher Argumente, ohne Argumente, Gegenargumente, abgeschaltet worden sind, vorübergehend zumindest. Und es gibt einige Einschränkungen: es ist erlaubt, dass peer-reviewed, das sind Arbeiten, die von qualifizierten Gutachtern für gut befunden worden sind, die dürfen auf, [die sind] auch wieder zugelassen auf diesem Server und andere Punkte. Das können Sie auch auf meiner Homepage nachlesen, wie genau... [das sich verhält] [14].

Der entscheidende Punkt ist jedenfalls, dass von Herrn Kutschera nicht ein einziges wirklich naturwissenschaftliches Argument gekommen ist [15]. Es geht nur um eine religiöse Motivation, so heißt es ja. Nun muss man dazu sagen, wir haben aus der Geschichte der Naturwissenschaft..., also, auch Mendel war religiös motiviert, wenn Sie so wollen, ja, oder Newton war religiös motiviert, Faraday als Musterbeispiel war religiös motiviert.

Man muss unterscheiden zwischen Motivation und Argumentation. Und ich kann nicht sagen: der war motiviert, also [z. B.] Columbus war motiviert, Indien [genauer, den Seeweg nach Indien] zu entdecken, hat Amerika logischerweise gar nicht entdeckt. Es wäre...wenn man Columbus nach der Motivation beurteilt, kommt man zu völlig abstrusen und absurden Ergebnissen. Und genau das haben diese Gegner gemacht. Sie haben diese Argumentation.... sie sind so blockiert, dass sie die Argumentation gar nicht mehr wahrnehmen können, statt sie aufzugreifen und zu diskutieren [16].

Und dann würde ich ja auch sagen: Wenn ihr wirklich Argumente habt: OK! Dann will ich mich verbessern, dann will ich Sachen streichen, dann will ich Sachen rausnehmen. Aber argumentationslos mit der absurden Begründung, dass diesen Leuten meine Motivation nicht passt. – Und dazu muss ich auch noch sagen, die Motivation ist ja nicht nur in dieser Weise zu verstehen, dass man sagt, da ist eine religiöse Motivation. Ich möchte wirklich verstehen, was der Ursprung des Lebens beinhaltet, welche Fakten dahinter stehen. Und wenn die physikochemischen Gesetzmäßigkeiten völlig ausreichen, alles zu erklären, dann will ich das akzeptieren als Naturwissenschaftler selbstverständlich. Aber dann hat die religiöse Motivation – hätte in diesem Falle – dazu geführt, dass ich erkannt hätte, dass diese,... dass die gegebenen Naturgesetzlichkeiten, tatsächlich den Ursprung des Lebens erklären würden und der Lebensformen [17].

Was ich aber gefunden habe, war etwas ganz anderes: Ich habe gefunden, dass man Theorien verkündet als Tatsachen, die – wenn man sie hinterfragt – häufig die entscheidenden Fragen nicht beantworten können.

Fritz Poppenberg: Aber jetzt hat die Sache ja noch eine andere Schärfe bekommen dadurch, dass die Medien eingestiegen sind, und zwar meinungsführende Medien, wie DIE ZEIT zum Beispiel, nicht? [18] Es gibt ja diesen Zeitartikel und dadurch bekommt die Sache ja noch eine ganz andere Dimension, eine erstaunliche Dimension.

Wolf-Ekkehard Lönnig: Vollkommen richtig. Dieser Zeitartikel war ein einseitiges..., eine einseitige Parteinahme für die Auffassung, die von meinen Gegnern vertreten wird. Und auch hier kam ja keine wirkliche Argumentation. Hier wurde einfach behauptet, Utricularia – eines der vielen Argumente gegen die herrschende Evolutionstheorie – Utricularia sei ein Musterbeispiel für die Richtigkeit der Evolutionstheorie.

So, jetzt hatte ich ja zu dieser Thematik eine Kette von Fragen zitiert. Diese Fragen werden nicht beantwortet, sondern es wird einfach festgelegt, autoritär festgelegt: Dieses Beispiel ist ein Musterbeispiel für die Richtigkeit der herrschenden Abstammungslehre. Argumente kommen nicht. Und einer der Leser dieses Artikels sagte, hier wird mit – wie hat er es formuliert? – mit Wortgewalt [19] wird hier einfach etwas behauptet, statt auf diese naturwissenschaftlichen Tatsachen einzugehen und über diese zu sprechen.

Auch hier wieder haben wir die Diskussionsverweigerung, die wir übrigens – und das ist ja das Allertollste – dass man behauptet, Personen wie ich, kritische Forscher, würden die Diskussion verweigern. Es ist genau umgekehrt: Ich biete sie an!

Wir hatten jetzt erst am 19. Januar [2004] einen Termin in Braunschweig, an der Universität Braunschweig, wo eine öffentliche Diskussion stattfinden sollte. Diese Diskussion wurde – das war schon angekündigt mit Plakaten an der Universität und in den..., weiß ich wo überall, in Braunschweig. Und dann wurde der Diskussionspartner massiv unter Druck gesetzt: Bloß kein Forum diesen Kritikern zu geben! [20]

Hier wird die Diskussion, die öffentliche Diskussion, die öffentliche wissenschaftliche Diskussion wird unterdrückt, wird blockiert. Gleichzeitig behauptet man, die wollen ja nicht..., diese Kritiker wollen ja nicht [die öffentliche Diskussion], [sie] flüchten sich hinter irgendwelchen Argumenten [vielleicht besser: Ausreden] und wollen überhaupt nicht argumentieren.

Und das ist einfach eine Verkehrung der Tatsachen! <

Fritz Poppenberg: Also ich meine, man weiß ja, das haben Sie ja auch hinreichend erfahren also..., also dass die “Gegenseite” in Anführungsstrichen –– über fast absolute Macht verfügt, nicht wahr? Und darein passt ja in gewisser Weise auch, dass, wenn ich das richtig verstanden habe, Ihr Leserbrief, den Sie geschrieben haben, an DIE ZEIT, nicht veröffentlicht wurde. Also, Sie werden öffentlich geschlachtet, sozusagen. Ja durch eines der größten meinungsführenden Blätter des Landes, und Ihnen wird dann noch nicht einmal die Gelegenheit gegeben, eine kleine Stellungnahme zu schreiben [21].

Wolf-Ekkehard Lönnig: Also was sich hier darstellt, ist ganz – nach meinem Verständnis – ganz klar. Ich hatte ja dann, nachdem diese Homepage abgeschaltet worden war, hatte ich sie auf einem privaten Server gebracht, um den Zeitlesern zu ermöglichen, selbst zu urteilen. Und [ich] habe an die Zeit diesen neuen Link auch geschickt. Nichts davon ist veröffentlicht worden. Angstvoll, [so] würde ich das interpretieren, versucht man und vermeidet man..., nur die Leserschaft soll bloß nicht hören: was sind denn da für Argumente? [22].

Wenn man sicher ist, dass das alles Unfug ist, dann braucht man sich nicht zu fürchten, dass die Leser das nicht auch mitkriegen. Weil man aber weiß, dass die Leser anfangen zu denken und sagen: So einfach ist die Sache ja gar nicht, wie die Synthetische Evolutionstheorie das behauptet hat, mit der Mutation und der Selektion. Das reicht ja gar nicht aus. Da sind ja entscheidende Punkte, die gar nicht zu erklären sind! Weil man das irgenwie ahnt und damit die ganze weltanschauliche Position, die herrscht, in Frage gestellt wird, versucht man angstvoll, die ganze Diskussion zu unterbinden [23].

Fritz Poppenberg: Also ich hab’ noch etwas anderes bemerkt, und zwar in all den Artikeln, die ich gelesen habe – damals wurde ja Max Planck 100 Jahre, glaub’ich, da gab es eine Schwemme in den Wissenschaftsfeuilletons usw. über Max Planck. Und alles, was ich gelesen habe – ich hab’ sehr viel darüber gelesen damals, vor einigen Jahren, ich hab’ niemals entdeckt sein Verhältnis zu Gott. Und ich war immer ganz erstaunt, was also... – diese Seite von Max Planck wurde systematisch in allen Artikeln, die ich gelesen habe, unterschlagen [24].

Und das scheint mir auch kennzeichnend zu sein für die Artikel und die Fernsehsendungen, die ich heute sehe und lese über die amerikanischen Kreationisten, diese bösen Fundamentalisten usw. Niemals wird zitiert, dass nach diesen Kriterien Max Planck, Mendel, Linné, ja auch Kreationisten sein müssten. Also wir werden hier abgekoppelt, meiner Meinung nach, von unserer eigenen Wissenschaftsgeschichte (W.-E.L.: Ja,...) [setzte an, um etwas zu sagen]. Wir sollen nicht zur Kenntnis nehmen, dass – was Sie ja auch gesagt haben – dass große Geister, sozusagen die Giganten der Naturwissenschaft des letzten Jahrhunderts, dass die doch alle mehr oder weniger, in Varianten, gottgläubig waren, nicht? Man tut heute so, um das noch zu sagen [W.-E.L. hatte ein paarmal Luft geholt, um mit einem Kommentar einzusetzen], als wenn das unvereinbar ist, also an Gott zu glauben oder an einen intelligenten Designer hinter dem Leben, und gleichzeitig ein guter Forscher zu sein [25].

Wolf-Ekkehard Lönnig: Also einmal würde ich sagen, [nach mehreren Ansätzen]:... der Kreationismus ist nun tatsächlich eine Strömumg in den Vereinigten Staaten, die sich dogmatisch festgelegt hat auf eine ganz spezifische Bibelinterpretation [26].

Fritz Poppenberg: Entschuldigen Sie, Herr Lönnig, Sie werden auch als Kreationist bezeichnet [W.-E.L.: Ja, ja...], ich auch übrigens, ja also selbst der....

Wolf-Ekkehard Lönnig: Wir müssen uns aber dagegen wehren, und zwar ganz entschieden dagegen wehren, weil der Kreationismus sich festlegt auf eine ganz spezifische Bibelinterpretation. Sechs 24-Stunden-Tage verbunden eben mit einem bestimmten politischen, religiösen Weltbild, was ich also nicht teile [27]. Und von daher muss ich also deutlich darauf hinweisen: Ich bin kein Kreationist! Und es ist nichts... Und die Leute wissen das ja auch. Also meine Gegner können es schnell herausfinden, wenn sie es wollten, dass ich kein Kreationist in diesem Sinne bin, wie also der amerikanisch-politische Kreationismus, der auch von “true Americanism” und weiß ich was alles spricht, was ihren Glauben betrifft. Sie sind wirklich dogmatisch auf eine ganz bestimmte Bibelauslegung festgelegt. Und da...nee, die kann ich nicht teilen.

Also, wir sind keine Kreationisten und auch war Max Planck kein Kreationist [28]. Wenn man aber argumentiert, dass jeder, der einen intelligenten Ursprung des Universums und/oder des Lebens annimmt, dass das ein Kreationist sei, dann sind wir natürlich alle Kreationisten [29].

Fritz Poppenberg: Na eben!

Wolf-Ekkehard Lönnig: Aber man versucht ja durch..., man versucht dann die vernünftigen naturwissenschaftlichen Argumente zu disqualifizieren, indem man vor vornherein sagt, ja, das sind alles kreationistische Argumente. Und die sind unglaubwürdig und die sind unsinnig! Und so kann man keine naturwissenschaftliche Auseinandersetzung führen [30].

Fritz Poppenberg: [Nickt zustimmend. – Ende dieses Gesprächs]

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Fußnoten: Ergänzungen von W.-E. L.

[1] Evolution gegen die Neue Welt (englisch 1950, deutsch 1952).

[2]...und andere Schriften.

Später Arbeiten von Autoren wie Nilsson, Dewar, Conrad-Martius, Portmann, Kuhn, Troll, Patten, Morris und Whitcomb, Wilder-Smith und viele andere (vor allem auch während der Studienjahre), dazu Erwachet-Artikel zum Thema sowie das Buch ‘Hat sich der Mensch entwickelt oder ist er erschaffen worden?’ Und selbstverständlich während des Schulbesuchs und des Studiums die vorherrschende evolutionistische Literatur.

[3]...ohne mit Religion irgendwas zu argumentieren...

Im Biologieunterricht ist es sinnvoll und notwendig, sich auf die naturwissenschaftliche Argumentation zu konzentrieren.

[4]Und die armen Lehrer, die waren manchmal schon etwas genervt von meinen Einwänden.

Weiter unten habe ich die Gründe dafür aufgezeigt, warum viele Lehrer mit solchen Fragen zumeist völlig überfordert sind.

[5] Es war jedenfalls ein lebendiger Unterricht, und das [die kritische Betrachtung der Synthetischen Evolutionstheorie] hat das Interesse der Schüler ohne Frage geweckt.

Für die Unterrichtseinheit der 2. Staatsexamensarbeit habe ich ebenfalls das Thema Evolution gewählt und die Einheit von 9 Unterrichtsstunden vor dem kritischen Sachverstand des Studienprofessors und der Co-Referendare durchgeführt. Gesamtnote “gut”. Der Studienprofessor hat daran anschließend das Thema im von mir exemplifizierten Sinne fortgeführt. Da sich auch die erste (wissenschaftliche) Examensarbeit kritisch mit dem Ursprungsthema auseinandersetzte (Beurteilung “sehr gut”), bin ich gewissem Sinne (und mit einem Augenzwinkern) ein “staatlich geprüfter und staatlich anerkannter Evolutionskritiker”.

[6]Und dort habe ich meine Promotionsarbeit geschrieben, und dort ging es um ein Mutantensortiment der Erbse, – der Erbse, mit der schon bekanntlich Gregor Mendel gearbeitet hatte.

“Nach einigen Jahren im Schuldienst in Stuttgart begann ich im Juni 1978 am Genetischen Institut der Universität Bonn mit der experimentalgenetischen (Promotions-) Arbeit zum Thema Heterosis bei Pisum sativum, die die bisherige Heterozygotie-Hypothese für mehrere bekannte Heterosis-Fälle bei Pisum widerlegten und die Dominanzhypothese bestätigten (vgl. insbesondere die 10. Arbeit des Literaturverzeichnisses). Für mich war der Leitgedanke bei diesen Untersuchungen (wieder) die Frage nach der Richtigkeit des Neodarwinismus. Man muss dazu wissen, dass Heterosis aufgrund von Heterozygotie zu den Schlüsselbegriffen der Synthetischen Evolutionstheorie gehört. Die durch diese experimentalgenetische Arbeit korrigierten Fälle waren zuvor als Beispiele monogener Heterosis im Pflanzenreich in ein Lehrbuch der Genetik eingegangen und wurden in der nächsten Auflage wieder entfernt” – vgl. auch weitere Wissenschaftliche Interessen und Aktivitäten.

[7]Und wie kommt es, dass Sie die Kraft gehabt haben, Hinweisen nachzugehen und doch – sagen wir ‘mal, also, gegen die herrschende [W.-E.L. gleichzeitig: “gegen den Strom zu schwimmen”] Lehrmeinung zu schwimmen? Also woher haben Sie die Kraft genommen?

Diese existentiell-religiöse Frage wurde in der folgenden Diskussion nicht behandelt bzw. in dem Gesamt-Interview mit dem Hinweis auf das intensive ‘persönlichen Studium’ der evolutionskritischen Literatur nur zum Teil beantwortet. Soweit es mir trotz eigener Unzulänglichkeiten gelungen ist, gegen die Fehler und unberechtigte Dogmatik der herrschenden Lehrmeinung, d.h. gegen den Strom, zu schwimmen und meine Mitmenschen zur erfolgreich-kritischen Reflektion der Ursprungsthematik anzuregen, danke ich von ganzem Herzen dem EINEN, der alle Dinge erschaffen hat (vgl. z. B. 5. Mose 6:4, Psalm 100:3, 105:1, 106:1, 107:1, 121:2, Epheser 5:19, 20 und Offenbarung 4:11).

[8]Da kommt schon in der fünften Klasse meiner Tochter, kam schon der Ramapithecus, wenn ich mich richtig erinnere,...

Richtig! Ramapithecus, aber es dürfte die vierte Klasse gewesen sein.

[9]Und von daher – der Mensch ist von Natur aus unkritisch – übernimmt die Dinge, die er gelernt hat.

Das dürfte auch einer der Hauptgründe sein, warum die Vertreter der Synthetischen Evolutionstheorie ihre Monopolstellung unbedingt bewahren möchten sowie die öffentliche wissenschaftliche Auseinandersetzung fürchten und daher kritische Denkanstöße für das Publikum möglichst vermeiden.

[10]Ja, wenn jemand noch nie etwas an wirklich gründlichen naturwissenschaftlichen Argumenten gehört hat, ja, wie soll er jetzt plötzlich von selber darauf kommen, dass vielleicht die Grundlagen gar nicht sicher sind, so sicher, wie es behauptet worden ist.”

Hier spielen sicher noch weitere Faktoren ein Rolle. So wäre hier insbesondere auch der materialistische 'Zeitgeist' zu nennen, der weite Teile der Welt beherrscht und das Infragestellen der Evolutionstheorie rigoros ablehnt.

[11] Fritz Poppenberg: “Also für Sie waren nun die Hinweise, die gegen diese angebliche Tatsache sprechen, doch unübersehbar...

Siehe Punkt 7)

[12]Und 95%, ungefähr, dieser mehr als tausend Seiten, ausgedruckt, beschäftigten sich mit solchen Argumenten gegen die herrschende Auffassung, rein naturwissenschaftlich-mathematischen Argumenten, 5%, ungefähr, beschäftigten sich auch mit der Geschichte der Biologie,...

An anderer Stelle (Verbotsversuche) habe ich von einer “(ausgedruckt) mehr als tausend Seiten umfassende Homepage, die zu über 95% aus naturwissenschaftlichen und biologiehistorischen Fakten und Argumenten besteht...” gesprochen. Ganz genaue Prozentzahlen wären nur nach umfangreich-präziser Quantifizierung möglich.

[13]1903 versuchte Nature, das gar nicht mehr zu erwähnen – dass... [es] durften keine Mendelschen Ergebnisse mehr publiziert werden, vorübergehend, im Jahre 1903 fing diese Geschichte an.

“Die Opposition des Darwinismus ging soweit, daß im Jahre 1903 das Britische Wissenschaftsmagazin Nature keine weiteren Arbeiten von Mendelisten zur Publikation mehr annahm (Zirkle, 1964, p.68: "The controversy became so bitter that in 1903 the British periodical Nature closed its columns to the Mendelians. The columns of Biometrica had already been closed to them"). Das nenne ich den Versuch der Blockade eines ganzen empirischen Wissenschaftszweiges im Namen des Darwinismus!” – Siehe Mendel 07.

Zirkle, C. (1964): Some oddities in the delayed discovery of Mendelism. The Journal of Heredity 55: 65-72.

[14] “...dass peer-reviewed, das sind Arbeiten, die von qualifizierten Gutachtern für gut befunden worden sind, die dürfen auf, [die sind] auch wieder zugelassen auf diesem Server und andere Punkte. Das können Sie auch auf meiner Homepage nachlesen, wie genau... [das sich verhält].

Details im Beitrag: “Inwieweit sind die “ENTWÜRFE IN GOTTES NAMEN” von Urs Willmann (DIE ZEIT 19/2003 vom 30. 4. 2003, Seite 29) ein Beispiel für seriösen Wissenschaftsjournalismus?”

[15]Der entscheidende Punkt ist jedenfalls, dass von Herrn Kutschera nicht ein einziges wirklich naturwissenschaftliches Argument gekommen ist.

Erst im Herbst 2004 – also eineinhalb Jahre nach ’Abschluss’ der Kampagne (im Grunde genommen dauert sie bis heute an) – hat Herr Kutschera versucht, Argumente nachzureichen.

[16].... sie sind so blockiert, dass sie die Argumentation gar nicht mehr wahrnehmen können, statt sie aufzugreifen und zu diskutieren.

Ich bin nur einer von vielen weiteren Beobachtern, die zum gleich Ergebnis in dieser Frage gekommen sind. So bemerken zum Beispiel Reinhard Junker und Siegfried Scherer zu Rezensionen ihres Werkes EVOLUTION – EIN KRITISCHES LEHRBUCH (2001, p. 5):

“Das Buch wurde von der Fachwelt weitgegehend mit Schweigen bedacht. Einige wenige Reaktionen waren stark emotional geprägt – dies überraschte nicht. Es war eine Erfahrung eigener Art für uns, daß man vernichtende Buchbesprechungen veröffentlichen kann, nach deren Lektüre wir uns ernsthaft fragten, ob es der Rezensent denn für nötig gehalten hat, das besprochene Werk auch zu lesen.”

Oder nehmen wir ein ganz konkretes Beispiel:

“[Kutschera] zitiert auf S. 212 [seines Buches EVOLUTIONSBIOLOGIE] aus Siegfried Scherers Buch über die Entstehung der Photosynthese eine Rechnung, wonach die Wahrscheinlichkeit, daß eine spezifische Abfolge von 100 Aminosäuren in einem Protein durch zufällige Aneinanderreihung der Aminosäuren bei etwa 1:10130 liege, und kritisiert dies mit dem Hinweis, daß evolutionstheoretisch ja nicht angenommen werde, daß eine solche Abfolge in einem einzigen Schritt erreicht werden mußte. Außerdem seien in der Evolution nicht von vornherein ganz bestimmte Abfolgen (spezifische Sequenzen) als Ziele vorgegeben gewesen, die dann zufälligerweise hätten erreicht werden müssen. Diese Kritik ist berechtigt. Doch es ist genau die Kritik, die Scherer in seinem Buch auch bringt, um anschließend einen anderen Weg zu gehen. Kutschera hat Scherers Ausführungen also vollkommen verdreht zitiert, so daß es schon schwer fällt, hier keine Böswilligkeit zu vermuten. Auf die differenzierte Argumentation zu Wahrscheinlichkeitsrechnungen im Photosynthese-Buch und in "Evolution - ein kritisches Lehrbuch" (Kap. IV.7.4) geht Kutschera dann nicht ein. Dort wird erläutert, wie Wahrscheinlichkeiten unter evolutionstheoretischen Voraussetzungen korrekt berechnet werden müssen“ (Reinhard Junker: Informationen aus der Studiengemeinschaft WORT und WISSEN, INFO 3/01 - Nr. 56/September 2001)

[17]Aber dann hat die religiöse Motivation – hätte in diesem Falle – dazu geführt, dass ich erkannt hätte, dass diese,... dass die gegebenen Naturgesetzlichkeiten, tatsächlich den Ursprung des Lebens erklären würden und der Lebensformen.

Ich würde in diesem Falle wahrscheinlich sehr still zu diesem Thema sein. Denn wenn die Hauptfragen zum Ursprung des Lebens und der Lebensformen tatsächlich naturgesetzlich beantwortet wären, dann wäre es wohl wissenschaftlich ratsamer, sich vor allem auf die Frage nach dem Ursprung der in diesem Falle wesentlich anders konstituierten Materie zu konzentrieren.

[18]Aber jetzt hat die Sache ja noch eine andere Schärfe bekommen dadurch, dass die Medien eingestiegen sind, und zwar meinungsführende Medien, wie DIE ZEIT zum Beispiel, nicht?

Siehe weitere Medien unter Internet Library

[19]Und einer der Leser dieses Artikels sagte, hier wird mit – wie hat er es formuliert? – mit Wortgewalt wird hier einfach etwas behauptet, statt auf diese naturwissenschaftlichen Tatsachen einzugehen und über diese zu sprechen.

Herr Nermin Basic (kein Pseudonym!) kommentiert in seinem Leserbrief an den vdbiol diesen Satz unter anderem wie folgt (“verbale Gewalt” von mir im Schriftbild hervorgehoben):

"[E]s entwickelt sich der Eindruck, als ob die Evolutionstheoretiker den ID-Argumenten hilflos gegenüberstehen und sich dazu gezwungen sehen, verbale Gewalt anzuwenden und dabei ihr mediales Übergewicht zu nutzen."

[20]Diese Diskussion wurde – das war schon angekündigt mit Plakaten an der Universität und in den..., weiß ich wo überall, in Braunschweig. Und dann wurde der Diskussionspartner massiv unter Druck gesetzt, bloß kein Forum diesen Kritikern zu geben!

Dieser Druck zum Verbot der öffentlichen Diskussion ging unter anderen wieder von denjenigen aus, die die Kampagne gegen meine Instituts-Homepage durchgeführt hatten (weitere Vertreter der Synthetischen Evolutionstheorie von mehreren Universitäten Deutschlands scheinen jedoch ebenfalls daran beteiligt gewesen zu sein). Die Plakatankündigung lautete (unter einer Ankündigung zum Thema Sozialstaat vs. Wettbewerbsstaat):

CAROLO-WILHELMINA TERMINE
ZUKUNFTSFRAGEN – kontrovers

Design oder Evolution? Darwin auf dem Prüfstand
19. Januar 2004, 18.30, Hörsaal SN 19.2, Schleinitzstraße 19
Dr. Wolf-Ekkehard Lönnig, Max Planck Institute for Plant Breeding Research, Köln – Prof. Dr. Rüdiger Cerff, Institut für Genetik, TU Braunschweig

Moderation: Gottfried Orth, TU Braunschweig
Interdisziplinäre Veranstaltungsreihe an der TU Braunschweig
Ausgerichtet von der Gruppe Wissen und Kritik an der TU Braunschweig

“Ich möchte in diesem Zusammenhang betonen, dass diese Einladung allein als Initiative von der Universität Braunschweig im Zusammenarbeit mit dessen Genetischem Institut ausging (“In der Hoffnung auf eine positive Antwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen...”). Auch das Thema und Unterthema war von dem zuständigen Gremium erarbeitet worden: DESIGN ODER EVOLUTION? DARWIN AUF DEM PRÜFSTAND. (Ich selbst hatte auf Anfrage ein wesentlich neutraleres Thema vorgeschlagen). Plötzlich hieß es [der Einwand kam von neodarwinistischer Seite], das Thema sei, so wörtlich, “eine Blasphemie” gegen die Synthetische Evolutionstheorie, die man nicht durchgehen lassen könne. Ein weiterer Haupteinwand war meine Religionszugehörigkeit (das erinnert doch sehr stark an böse Zeiten: Mit Juden diskutiert man nicht. Man gibt ihnen auch kein wissenschaftliches Forum etc.)" (vgl. die Zeitanalyse).

[21]...und Ihnen wird dann noch nicht einmal die Gelegenheit gegeben, eine kleine Stellungnahme zu schreiben.

Details siehe nächsten Punkt [22].

[22]Angstvoll, [so] würde ich das interpretieren, versucht man und vermeidet man..., nur die Leserschaft soll bloß nicht hören: was sind denn da für Argumente?

“Recht aufschlussreich erscheint mir in diesem Zusammenhang, dass mein Leserbrief vom 7. Mai 2003 in dem Wochenmagazin DIE ZEIT vom 15. Mai 2003 nicht wiedergegeben worden ist (14 Tage nach Erscheinen der Artikel folgen dort regelmäßig die Leserbriefe) – auch nicht in verkürzter Form (ich war immerhin das Hauptangriffsziel dieses fast ganzseitigen Artikels), ja nicht einmal die Adresse meiner neuen privaten Homepage wurde abgedruckt, während andere Leser – wie z.B. einer meiner weiteren Kontrahenten – zu Wort kamen.

Kann man daraus nicht auf ein mangelndes Interesse der zuständigen ZEIT-Redakteure schließen, dass sich ihre Leser aufgrund dieser neuen Adresse selbst ein Bild meiner Beiträge verschaffen und über den Artikel von Herrn Willmann urteilen konnten? Ist das alles wirklich noch fairer Wissenschaftsjournalismus? Was hat man zu verbergen?

Oder war das im letzteren Falle vielleicht nur ein gewisser Mangel an Geistesgegenwart? – Auch diese Frage sollte ich fairerweise stellen, da die zuständige ZEIT-Journalistin, Frau Magrit Gerste, am 15. Mai gegen 15.05 Uhr, auf meine Frage, warum sie denn nicht wenigstens den neuen Link wiedergeben habe, antwortete, dass sie sich jetzt selber ärgere (immerhin sind für jede ZEIT-Ausgabe Hunderte von Briefen zu bearbeiten). Anerkennend möchte ich jedoch hervorheben, dass sie den exzellenten Leserbrief von Herrn Jochen Weinand aus Bonn wiedergegeben hat, der einen bedeutenden Fehler von Herrn Kutschera richtig stellt - siehe unten. Andererseits war man jedoch nicht bereit, auch nur meine neue Adresse zur Information der Leserschaft nachzureichen (obwohl man diese Frage diskutierte und mich informieren wollte, was jedoch nicht geschah)” (Siehe Zeitanalyse).

[23]Das reicht ja gar nicht aus. Da sind ja entscheidende Punkte, die gar nicht zu erklären sind! Weil man das irgenwie ahnt und damit die ganze weltanschauliche Position, die herrscht, in Frage gestellt wird, versucht man angstvoll, die ganze Diskussion zu unterbinden.

Tatsächlich sind durch die bisherige Diskussion zum Thema Intelligent Design schon viele Mitmenschen zu einer wissenschaftlich-kritischen Beurteilung der Synthetischen Evolutionstheorie angeregt worden.

[24]...ich hab’ niemals entdeckt sein Verhältnis zu Gott. Und ich war ganz erstaunt, was also... – diese Seite von Max Planck wurde systematisch in allen Artikeln, die ich gelesen habe, unterschlagen.

Vgl. Max Planck zum Thema Gott und Naturwissenschaft.

[25]...als wenn das unvereinbar ist, also an Gott zu glauben oder an einen intelligenten Designer hinter dem Leben, und gleichzeitig ein guter Forscher zu sein.

In COSMOS, BIOS, THEOS – Scientists Reflect on Science, God, and the Origins of the Universe, Life, and Homo sapiens (edited by Henry Margenau and Roy Abraham Varghese, 1992/1994) werden zahlreiche hervorragende Wissenschaftler zitiert (darunter eine Reihe von Nobelpreisträgern), die keinen Widerspruch darin sehen, “an Gott zu glauben oder an einen intelligenten Designer, und gleichzeitig ein guter Forscher zu sein”. Hubert Muschalek hat schon in den 1950er und 60er Jahren zu dieser Tatsache viele bedeutende Wissenschaftler in seinem Buch GOTTESBEKENNTNISSE MODERNER NATURFORSCHER zitiert. Und Henry F. Schaefer III kommt in seiner Arbeit SCIENCE AND CHRISTIANITY: CONFLICT OR COHERENCE? aus dem Jahre 2003 (Second Printing, 2004) zum selben Ergebnis für hervorragende Forscher der Gegenwart.

[26]Also einmal würde ich sagen, [nach mehreren Ansätzen]:... der Kreationismus ist nun tatsächlich eine Strömumg in den Vereinigten Staaten, die sich dogmatisch festgelegt hat auf eine ganz spezifische Bibelinterpretation.

Zur Definition des Kreationismus gehört nach Science vom 22. Oktober 1999, p. 659 (und ebenso nach Auffassung der Kreationisten selbst):"…creationists believe that God created the universe in 6 days 10,000 years ago…"

Nach meinen wiederholten Beobachtungen schaffen die Kreationisten damit ein Hürde, die viele Menschen davon abhält, sich ernsthaft mit Alternativen zur Ursprungsfrage zu beschäftigen. Diese Hürde ist jedoch selbst nach strikt biblischen Prämissen gar nicht notwendig: Allein in den ersten fünf Kapiteln der Genesis werden – auch wenn man jeden Terminus wörtlich nimmt – vier unterschiedliche Begriffe von “Tag” gebraucht.

Genesis 1 : 5 “Und Gott begann das Licht Tag zu nennen, die Finsternis aber nannte er Nacht“ (1. Begriff)

“Und es wurde Abend und es wurde Morgen, ein erster Tag.“ (2. Begriff)

Genesis 2 : 4 “Dies ist die Geschichte der Himmel und der Erde zu der Zeit, da sie erschaffen wurden, an dem Tag, an dem Jehova Gott Erde und Himmel machte.“ (3. Begriff; Zeit und Tag: Parallelismus)

Genesis 2 : 17b „…an dem Tag, an dem du davon ißt, wirst du ganz bestimmt sterben.“ (4. Begriff bzw. zumindest unterschiedlicher Gebrauch des Wortes, denn Genesis 5 : 5 sagt Folgendes: “So beliefen sich alle Tage Adams, die er lebte, auf 930 Jahre, und er starb.“

Und von Mose wurde auch der 90. Psalm niedergeschrieben, in dem es in den Versen 4, 5 und 14 heißt:

“Denn tausend Jahre sind in deinen [Gottes] Augen nur wie der gestrige Tag,
wenn er vergangen ist,
und wie eine Wache während der Nacht [etwa 4 Stunden].
Du hast sie weggefegt [die Menschensöhne]; ein Schlaf werden sie;
Am Morgen [sind sie] so wie grünes Gras, das sich verändert. [Also etwa in der ersten Hälfte ihres Lebens.]
Am Morgen treibt es Blüten und muß sich verändern; [Jugend und Blüte des Lebens.]
Am Abend verwelkt es und verdorrt bestimmt.“ [Lebensabend.]
Sättige uns am Morgen mit deiner liebenden Güte [“In the morning of my life.“]
damit wir jubeln und uns freuen während all unserer Tage.

Siehe zum Thema “Tag“ auch 2. Petrus 3 : 8 mit der Aussage, dass bei Gott ein Tag wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. Aber zu diesem Thema wäre tatsächlich noch sehr, sehr viel mehr zu sagen (Nachtrag 7. 12. 2007: Ein paar Punkte zur Ergänzung siehe hier).

[27]Sechs 24-Stunden-Tage verbunden eben mit einem bestimmten politischen, religiösen Weltbild, was ich also nicht teile. Und von daher muss ich also deutlich darauf hinweisen: Ich bin kein Kreationist!

Das Adjektiv “politisch” gilt wohl vor allem für den amerikanischen Kreationismus (“true Americanism”). Aber auch hier kann und sollte man weiter differenzieren. Und es ist sicher nicht unklug, zwischen dem amerikanischen Kreationismus und dem Kreationismus im deutschsprachigen Raum zu differenzieren. Hier sind zumindest im wissenschaftlichen Niveau und Stil des öfteren so große Unterschiede festzustellen, dass man vielleicht nicht unberechtigt die Frage stellen darf, ob der Begriff “Kreationismus“ sensu stricto z. B. für die Studiengemeinschaft WORT UND WISSEN tatsächlich noch angebracht ist (trotz Festlegung auf eine Kurzzeitinterpretation der Erdgeschichte). Ihr erster Vorsitzender, Prof. Siegfried Scherer, lehnt den Begriff jedenfalls für die Studiengemeinschaft ab.

Andererseits ist in kreationistischen Kreisen nach meinen bisherigen Kenntnisstand eine Festlegung auf ein konservativ-dogmatisches Bibelverständnis [ich gebrauche an dieser Stelle die Adjektive "konservativ-dogmatisch" nicht wertend, sondern rein beschreibend] (Trinitätstheologie, unsterbliche Seele, Hölle, Prädestinationslehre, die oben zitierten 24-Stunden-Schöpfungstage, etc.) weit verbreitet (aber es scheint selbst in diesen Fragen manchmal noch ein Spektrum unterschiedlicher Auffassungen zu geben ) und damit verbunden – zumindest stellenweise in den USA – auch ein recht starkes Engagement im Sinne einer mehr oder weniger konservativen Politik (ich bin jedoch nur über den amerikanischen Kreationismus in der letzteren Frage genauer informiert).

Selbst das Discovery Institute, welches bei gründlich-kritischer Prüfung nicht als "kreationistisch" bezeichnet werden kann (außer von seinen polemisierenden Gegnern), wird jedoch zumeist als "conservative think tank" klassifiziert. Und so wie die Publikation von J. Wells ICONS OF EVOLUTION kurz vor der Präsidentenwahl im Jahre 2000 von einer führenden Persönlichkeit der ID-Bewegung (auch) als rechtzeitiger Beitrag zur Wahl Bushs interpretiert wurde - eine Auffassung, die mit Sicherheit nicht von allen ID-Forschern geteilt wurde - , so darf auch geschlossen werden, dass die NATIONAL GEOGRAPHIC-Ausgabe WAS DARWIN WRONG? (mit seiner einseitigen Parteinahme im Sinne einer totalitär-materialistischen Evolutionstheorie), sowie weitere ähnliche Stellungnahmen kurz vor der Päsidentenwahl im Jahre 2004, sicher nicht der Wiederwahl Bushs dienen sollten. In diesem Sinne versuchte übrigens auch Richards Dawkins mit seinen Kommentaren die Wahl in Ohio zu beeinflussen. Man vgl. weiter die Hinweise zur Auseinandersetzung der verschiedenen politischen Lager in der Wissenschaft (Suchbegriff "Bush") unter creationsafaris (wobei David Coppedge als Kreationist natürlich ebenfalls Stellung bezieht).

Ich selbst bin jedoch der Überzeugung, dass wir Politik und Wissenschaft strikt voneinander trennen müssen, und ich bemühe mich nachdrücklich um Neutralität in partei- und machtpolitischen Fragen.

Man würde jedoch ebenfalls einen grundsätzlichen Fehler machen, wenn man die unterschiedlichen Motivationen von Evolutionisten und Kreationisten mit deren Argumentationen gleichsetzte, statt die Behauptungen, zitierten Tatsachen und Argumente gründlich auf ihren wissenschaftlichen Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

[28]Also, wir sind keine Kreationisten und auch war Max Planck kein Kreationist.

In diesem Punkte (Max Planck) werden selbst die meisten Atheisten zustimmen.

[29]Wenn man aber argumentiert, dass jeder, der einen intelligenten Ursprung des Universums und/oder des Lebens annimmt, dass das ein Kreationist sei, dann sind wir natürlich alle Kreationisten.

“Ich akzeptiere weder die 6 buchstäblichen Tage noch die 10 000 Jahre. Auch gehöre ich keiner der zahlreichen Vereinigungen des "wissenschaftlichen Kreationismus" im In- und Ausland an. Natürlich versuchen manche Zeitgenossen, den Begriff "Kreationismus" zu Diffamierungszwecken weiter zu fassen und alle Intelligent-Design-Theoretiker sowie Vertreter des ontologischen Idealismus unter diesem Begriff zu subsumieren. Aber dann waren und sind alle Forscher, die entweder für den Ursprung des Lebens und/oder für die Entstehung des Universums Planmäßigkeit annehmen oder angenommen haben, wie Max Planck, John Eccles, Karl von Frisch und viele weitere angesehene Forscher und Nobelpreisträger "Kreationisten", und ich befinde mich in bester naturwissenschaftlicher Gesellschaft” (vgl. Verbotsversuche).

Aber - wie ich schon an anderer Stelle hervorgehoben habe - bezeichnen die Begriffe “Evolutionismus und Kreationismus” die Dogmatiker und auch von daher ist der Begriff “Kreationismus” abzulehnen.

[30]Aber...man versucht dann die vernünftigen naturwissenschaftlichen Argumente zu disqualifizieren, indem man vor vornherein sagt, ja, das sind alles kreationistische Argumente. Und die sind unglaubwürdig und die sind unsinnig! Und so kann man keine naturwissenschaftliche Auseinandersetzung führen.

“Er [Kutschera] versucht durch Missbrauch eines unter Wissenschaftlern weltweit mit negativen Assoziationen besetzten Begriffs mich von vornherein in eine Kategorie von sozusagen "unwissenschaftlichen Urmenschen" zu deklassieren....” (vgl. wieder Verbotsversuche).


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